Autorenkummer · mit Denise Elting | Kurzfilm 2012

Autorenkummer ist im Jahr 2012 als Prolog eines Spielfilm-Projekts entstanden. Als eigenständiger Kurzfilm handelt er von einem Schreiberling, der unter Kreativblockade und Liebeskummer leidet. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Amateurfilm-Produktion mit Cast und Crew ohne professionellen Hintergrund.

Standbilder aus dem Kurzfilm "Autorenkummer"

Im Jahr 2013 durften wir unser Projekt Autorenkummer zusammen mit jenem längeren Spielfilm-Projekt im Zoom – Das Magazin der Filmemacher (seit 2014 feierlich eingestellt) vorstellen. Das las sich in der Ausgabe 03|13 damals so:

Sonntag, 30.09.2012, 14:40 Uhr Ortszeit
Ich sitze im Schnittkabuff jenseits der Schäl Sick. Da draußen, hinter den blickdichten Jalousien, steht die Herbstsonne über Köln. Hier drin leuchten drei Monitore. Die Footage-Übertragung von CompactFlash auf Festplatte ist abgeschlossen. Der jüngste Dreh hat uns vier Szenen, 68 Gigabyte und einen großen Schritt voran gebracht: Endlich Halbzeit! Nach neun Monaten schweißtreibender Dreharbeiten stehen uns jetzt nur noch weitere neun Monate bevor, bis wir das gewaltige Projekt 12/13 im Kasten haben. Zeit für ’n Kaffee. In aller Kürze: Wer sind wir? Knapp 30 Mädels und Jungs aus NRW, die unter der Flagge der Amateurfilmgruppe D-Movie seit 2007 dem wohl geilsten Hobby der Welt frönen: Geschichten in bewegten Bildern erzählen. Jedes Jahr haben wir eine Schippe drauf gelegt und uns jetzt – mit dem Projekt 12/13 – womöglich endlich überfordert. Wie konnte das passieren? Zurückgespult.

Der Freak und das Mädchen

Ende Februar 2012
Draußen saukalt, drinnen auch, denn wir befinden uns in einer Lagerhalle ohne Heizung oder sonstigen Komfort. Normalerweise dient der riesige Schuppen als Stellplatz für eine Reihe fetter Oldtimer, die wir für diese Nacht kurzerhand rausgeschoben haben. Bis auf einen, der toll in die Szenenausstattung passt. Seit drei Stunden sind wir hier. Die Maskenecke wird von Heizstrahlern befeuert, denn dort sitzt ein halbnackter Darsteller mitten in der Metamorphose zum knallgrünen Freak, während ein blauhaariges Mädel in ihre Filmgarderobe, ein knappes Kleid, schlüpft. Unterdessen baumelt mitten in der Halle eine Komparsin kopfüber von der acht Meter hohen Decke – als Double für die Hauptdarstellerin hilft sie dem Montageteam, die Seilvorrichtung hinsichtlich der Baumel-Höhe zu justieren.

Die Atmosphäre: bienenstockmäßig großartig. Alle stehen unter Strom, ziehen an vielen kleinen Fäden, die am Ende einen großen Strang ergeben. Im Zentrum unseres Projekts steht die Coming-Of-Age-Komödie Wir drehen uns – darin geht’s um einen liebeskranken Hobbyautor, eine störrische Leistungsschülerin sowie einen suspendierten Lehrer, die zusammen mitten im Abistress einen Film drehen wollen. Der Hobbyautor, um seine Ex zurück zu gewinnen. Die Leistungsschülerin, um sich bei einer Filmschule zu bewerben. Der Lehrer, um seinen voyeuristischen Neigungen nachzugehen. Das Ganze drehen wir, wie’s sich gehört, nach einem Skript in Drehbuchnorm, umfangreichen Drehplänen und 75-seitigem Storyboard. Insgesamt wird der Streifen 100 Minuten lang. Spielfilmlänge. Hinzu kommt noch der »Film im Film«, den wir fürs Bonusmaterial der DVD natürlich auch drehen wollen. Wenn schon, denn schon.

Hier geht’s zu Fotos der weiblichen Hauptdarstellerin Denise Elting:

Ein cineastisches Andenken

Drei Filme in Einem
Wie ein grüner Freak und ein baumelndes Mädchen in eine ansonsten »irdische« Komödie passen? Die schrägen »Lagerhallen-Szenen« spielen sich in der blühenden Fantasie des Hobbyautors ab – und liefern den Einstieg zu unserer Geschichte. Das Beste: Dieser Prolog funktioniert als eigener Kurzfilm, ist fertig geschnitten und wurde im Zuge der 24. Videoaktion No Clip im Wuppertaler Kino aufgeführt. Während sich unsere 100-minütige Herzensangelegenheit weniger dafür eignen wird – zumal die Dreharbeiten noch bis Juni 2013 anhalten werden – wollen wir mit dem Prolog-Kurzfilm Autorenkummer schonmal versuchen, ein paar Festivals abzuklappern.

Tja, es blieb beim Versuch. Der Kurzfilm Autorenkummer lief auf keinen weiteren Festivals. Als cineastisches Andenken an unsere Amateurfilmgruppe, die selbst mit einem Filmprojekt während der Abiturphase startete, behält das ganze große Projekt einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ansonsten war es, dramaturgisch, kameratechnisch und organisatorisch, vor allem eine Übung für zukünftige Filmprojekte.

Autorenkummer – zum Inhalt

Synopsis: Der gefährliche Freak hält das schöne Mädchen gefangen. Kein Problem, unser Held kommt um die Ecke und kickboxt den Freak platt. Oder doch nicht? Wie wär’s mit einem Tanz des schönen Mädchens mit dem Helden? Nein. Dafür ist die Wut dann doch zu groß. Der Autor sucht einen anderen Ansatz – und am Ende muss seine Schreibmaschine dran glauben.

Den Kurzfilm gibt es auf meinem YouTube-Kanal zu sehen – und gleich hier, in deutscher Sprache mit englischen Untertiteln:

Pressespiegel zum Kurzfilm

Am 29. Februar 2012 veröffentlichte der Bocholter Report folgenden Artikel zu den laufenden Dreharbeiten. Zum Vergrößern einfach Anklicken.