The Last of the Starks · Game of Thrones, Episode 8.4 | Kritik

Die vierte Episode der finalen Staffel Game of Thrones trägt in der amerikanischen Originalfassung den Titel The Last of the Starks. Regie führte – zum letzten Mal für diese Serie – der »Pilotenflüsterer« David Nutter, der schon den Staffelauftakt inszenierte. Das Drehbuch stammt von den Showrunnern, nachdem David Benioff und D. B. Weiss auch die vorausgehende Schlacht-Episode The Long Night geschrieben haben. Diese Episode handelt nun von den Nachwehen des Kampfes. Sie liefert auf den letzten Metern ihrer 78 Minuten Laufzeit erneut Action und Zündstoff für ein neues Gemetzel. Veröffentlicht wurde The Last of the Starks am 5. Mai 2019.

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Hinweis: Dieser Blogbeitrag enthält Spoiler zu Staffel 8 von Game of Thrones , dahingehend, dass alle hier genannten Figuren offensichtlich noch leben. Wer die vorausgehende, grandiose Episode The Long Night noch nicht gesehen hat: unbedingt nachholen – und bis dahin nicht weiterlesen!

Zum Inhalt von The Last of the Starks : Im Norden werden die Gefallenen der großen Schlacht gegen den Nachtkönig verbrannt. Die Trauerfeier mündet in einem weinseligen Abend. Im Rahmen dessen wird Daenerys (Emilia Clarke) den Schmied Gendry (Joe Dempsie) – ein Bastard von Robert Baratheon – als Sohn des ehemaligen Königs anerkennen und zum Lord ernennen. Davon beschwingt macht Gendry kurzerhand Arya (Maisie Williams) einen Heiratsantrag. Brienne (Gwendoline Christie) und Jamie (Nikolaj Coster-Waldau) kommen sich währenddessen auf ihre Weise näher. Jon Snow (Kit Harrington) trifft sich am Tag nach der Trauerfeier mit seinen Geschwistern im Götterhain. Er will ihnen ein Geheimnis anzuvertrauen, das auf keinen Fall den Familienzirkel verlassen darf…

Nachklang und Vorgesang

Über weite Teile ist The Last of the Starks eine Reihe von Gesprächen. Sie bilden den Nachklang zur Schlacht oder Vorgesang zum Finale. Da wird der Verstorbenen gedacht und den werden Lebenden Liebeserklärungen gemacht – oder Drohungen. Geheimnisse gedeihen zu Gerüchten, wachsen heran zu möglichem Verrat. Böse gesagt, bietet diese Folge lauter »talking heads« und über 50 Minuten hinweg wenig Handlung, geschweige denn Action. Selbst die eine Sex-Szene, auf die Fans sicher gewartet haben, fällt für HBO-Verhältnisse erstaunlich bieder aus. Damit bestätigt Episode 4 die Statistik, der zufolge Game of Thrones in den späteren Staffeln zunehmend weniger Haut zeigt ( in diesem Video thematisiert).

Aber: diese Episode hat nicht umsonst wieder Spielfilmlänge! In der zweiten Hälfte wird’s schlagartig noch ein Schlachtfest. Das Spektakel reicht wohlgemerkt bei weitem nicht an bisherige GoT-Highlights heran. Kein Wunder, handelt es sich doch immer noch um eine TV-Serie, die mit ihrem (wenn auch überdurchschnittlich hohem ) Budget haushalten muss und nicht jedes Mal die Welt untergehen lassen kann. Im Gegenteil passieren auch dieser sonst so perfekt durchgestylten Serie auch mal TV-typische Pannen: In The Last of the Starks hat es doch tatsächlich ein Starbucks-Kaffeebecher ins Bilder geschafft!

Fazit zu The Last of the Starks

Irgendwie sympathisch, wie in dieser Episode an jene Szene aus der ersten Staffel erinnert wird: Tyrion Lannister, der plötzlich ausgeknockt wird und das Battle verpasst (in Folge 9: Baelor ). Sehr verzeihlich, dass The Last of the Starks vergleichsweise (!) wenig Schauwert hat – da der Vergleich innerhalb der Serie die Messlatte so verdammt hochschraubt. Im Vergleich mit anderen Serien ist auch diese Episode wieder Storytelling auf höchstem Niveau, mit (gewohnt) grandiosen Schauspieler*innen in (gewohnt) liebevoll animierter und dekorierter Kulisse – inklusive Käffchen. Damit kann’s frisch gestärkt in die letzten zwei Folgen gehen! Laut Emilia Clarke soll die nächste Episode nochmal »bigger« werden, als The Long Night . Schwer vorstellbar, ehrlich gesagt.

Nachtrag: Sie hatte recht.

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