Winterfell · Game of Thrones, Episode 8.1 | Kritik

Winterfell ist die erste Folge der achten und letzte Staffeln – Game of Thrones setzt zum Endspurt an! Seit 2011 begeistert die legendäre Fantasy-Serie nach der Buch-Vorlage von George R. R. Martin eine breite, internationale Fangemeinde, bricht Rekorde und holt Preise ein. Mit der achten Staffeln soll die Saga nun ihre letzten sechs Kapitel bekommen. Die von Dave Hill geschrieben Episode Winterfell wurde am 14. April 2019. Regie führte David Nutter, dessen Filmgrafie bereits 20 Piloten umfasst (von denen 19 in Serie gingen). Die epische Musik stammt, wie immer, von Ramin Djawadi.

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Hinweis: Folgender Blogbeitrag über die Episode Winterfell enthält keine Spoiler für Staffel 8.

Zurück in Winterfell

Die Burg Winterfell im Norden der Sieben Königslande ist der imposante Sitz des Hauses Stark. Dorthin zieht es Jon Snow nach den Abenteuern der siebten Staffel zurück. Begleitet wird er von Daenerys Targaryen. Beide bringen ihre Armeen mit heim – und die beiden ausgewachsenen Drachen von Daenerys. Von Jons Bruder Bran erfahren sie, dass die Weißen Wanderer im Besitz des dritten Drachens sind. Mit dessen Hilfe haben sie bereits die Mauer durchbrochen, die das Königreich vom Reich der Wildlinge schützen soll. Jon und Daenerys halten unmittelbar einen Kriegsrat in Winterfell ab – fortan müssen alle beisammen stehen, um die feindlichen Mächte zu besiegen. Doch auf welcher Seite steht Cersei Lannister? Kann man auf ihre Unterstützung zählen?

Lesenswert: Jessica Fowler (musikexpress) wägt die Wahrscheinlichkeiten der wichtigsten Anwärter*innen für den Thron ab, in: Wer gewinnt den Kampf um den Eisernen Thron?

Game of Thrones hat sich den Ruf erschlachtet, jederzeit jede Figur eiskalt killen zu können – was das Mitverfolgen dieser mittelalterlich anmutenden Serie umso spannender machte. Nun, da es spürbar aufs Ende zugeht, ist die Spannung nochmal angezogen: Schon von einem konservativen Storytelling-Standpunkt aus gibt’s keinen Grund mehr, lieb gewonnene Charaktere über das große Finale hinaus am Leben zu lassen. In Winterfell treffen wir eine ganz Reihe von Publikumslieblingen wieder: Arya, Jon, Sam und Sansa, Daenerys, Tyrion, zuletzt sogar jenen Mann, dem Bran seine Behinderung zu verdanken hat.

Wiedersehen macht Feinde

Das Wiedersehen lang getrennter Protagonist*innen und erstmalige Begegnungen, das sind die stärksten Momente dieser Episode. Insbesondere die Performance von John Bradley als Samwell Tarly sticht als emotionaler Höhepunkt hervor. Welch eine Heldenreise dieser Typ inzwischen hinter sich hat! Dabei ist das Kontinente übergreifende Epos auf zwei Hauptschauplätze zusammengeschrumpft: Winterfell und King’s Landing, dem etwas verwaisten Haus der Lannister. Was in Letzterem vorgeht, ist schwer zu sagen, lässt sich Cersei Lannister doch kaum in die Karten schauen.

Lesenswert: Seyda Kurt und Gerlinde Schrön haben für ze.tt einen Beitrag über die Diversität von Game of Thrones geschrieben: Frauen oder Menschen mit Behinderung – wie divers ist Game of Thrones wirklich? · hier das Video dazu / ebenfalls über das Thema Repräsentation schreibt musikexpress , mit anschaulichen Grafiken. / Dana Getz (Bustle) weist darauf hin , dass Staffel 8 ausschließlich von männlichen Autoren geschrieben wurde.

Auch wenn Game of Thrones seinen Frauen viel Platz einräumt […], zeigen sich die weiblichen Leads dabei immer als vergleichsweise eindimensional. Immer wieder durchkreuzt ihre Eitelkeit, ihre Rachsucht oder ein Egoismus, der sich nur auf sie oder ihre Familie bezieht, ihre Handlungen und zeigt sie als inkompetente Herrscherinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen.

Lene Glinsky (Missy Magazine), in: Die Macht der Mütter?

Geschmeidig in den Endspurt

Wer die siebte Staffel noch frisch im Gedächtnis hat, mag einige Dialogzeilen (etwa zwischen Jon Snow und seiner Schwester Sansa) als etwas erschöpfend empfinden – scheinen sie doch dazu zu dienen, nach der langen GoT -Pause nochmal kurz in die (eigentlich bekannten) Dynamiken zwischen den Figuren neu einzuführen. Doch das sei diesem Staffelauftakt nicht vorzuwerfen: Er holt das Publikum gut ab und schürt eine brodelnde Atmosphäre, die allzu bald explodieren mag. Handwerklich ist die Episode Winterfell , in Sachen Dramaturgie und Schauwert, natürlich state of the arts – aber daran haben wir uns bei Game of Thrones ja schon gewöhnt.

Viel Zeit ist vergangen, seit dem Auftakt dieser monumentalen Serie (und erst recht seit dem allerersten, unveröffentlichten Piloten ). Die Vorfreude auf das große Finale einer Geschichte, die in den Händen gestandener Storyteller liegt, ist gewaltig. Das wird ein Fest!

Randnotiz: das Sky Ticket ist hierzulande, meines Wissens nach, die einzige Möglichkeit, die aktuellen GoT-Folgen legal zu sehen – aber »empfehlenswert« ist anders. Die Episode Winterfell habe ich darüber in einer gelegentlich hakenden, immer mal wieder verrauschten Wiedergabe gesehen. Das muss besser klappen, wenn sich ein solcher Service gegen illegales Streaming behaupten will.

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